Der Name von Dave Huismans zweiten Album führt in die Irre. Huismans versteht es meisterhaft seine Tracks rund um einen inneren Schwerpunkt aufzubauen. Im besten Fall rotieren seine Tracks um diesen Schwerpunkt ohne jede Unwucht. Ästhetisch bildet Huismans ein Gegengewicht zu den darken und roughen Produktionen seiner englischen Kollegen. Jedes Break wird sauber seziert, die Beats poliert. Huismans weckt Erinnerungen an den Präzisions-Drum'n'Bass von Source Direct, hält diese Art zu produzieren aber auch im weniger hektischen Dubstep-Groove aufrecht.
Wie viele andere Dubstep-Alben auch, man denke nur an Burial, bringt "Unbalance" Dubstep in eine völlig anderen Richtung vorwärts , als es die unablässig releasten 12-Inches tun, deren Basslines vor allem auf den Tritt in die Magengrube hin konstruiert sind. Bei Huismans hängt die Bassline gerne mal völlig in der Luft, oder shuffelt angenehm vor sich hin. Die Trennung zwischen Tagesgeschäft und künstlerischem Anspruch, die Dubstep klarer zieht als Techno, sorgt auch 2010 dafür, dass Dubstep noch lange nicht ausbuchstabiert ist.