Antony & The Johnsons - Another World
Nach Gastauftritten u.a. bei Herbert Grönemeyer, Lou Reed, dem New Yorker Elektronikproduzenten Brooks, Rufus Wainwright, Boy George, Leonard Cohen soll die "Another World" EP nun die lange Wartezeit aufs neue Album (Januar 2009) etwas verkürzen und uns den Herbst versüßen. Schließlich gibt es nicht schöneres, als bei grauem kalten Wetter den traurigen Elegien des großartigen Antony Hegarty zu lauschen.
Wohl keiner leidet authentischer und eindringlicher als der androgyne Songschreiber aus New York. Auch für seine EP hat er überwiegend Songs in Moll aufgenommen, die sparsam instrumentiert seine unverwechselbare Stimme in den Mittelpunkt rücken. Nur einmal, bei "Shake That Devil" wird auch das Schlagzeug lauter und Antony hebt zu einem widerspenstigen Blues-Gesang an, gerade so, als müsste er Sklavenarbeit auf einem Feld irgendwo in den Südstaaten verrichten. Auch seine Texte behandeln immer wieder Themen, die von seiner Gefangenschaft in einem falschen Körper oder gar einer falschen Welt klagen. Doch da ist eben auch diese Zerbrechlichkeit in seinen Songs, mit der er es schafft, die Menschen zu berühren und zu verzaubern.