„Funeral“ ist unübertroffen und unantastbar. All das, was nach dieser Offenbarung kommen wird, kann nur ketzerisch und unvollkommen klingen. Und nun liegt ein neues Buch der Bücher vor: „Neon Bible“. Wie soll man damit umgehen? Am besten so, als wäre es ein stinknormales Album. Leider ist es das aber natürlich nicht, denn es ist von Arcade Fire. „Black Mirror“ pirscht sich sofort unvermittelt an. Ohne zu zögern bäumt es sich auf, wird breiter und mächtiger. Wie dieser Song im Kleinen, so verhält sich auch das Album. Es nimmt ob seiner Orchestralität ein, ist ein kolossales Werk in Hülle und Fülle und selbst in seinen Fugen verstörend bezaubernd. Aber auch Göttliches hat seine kleinen Macken. „Ocean Of Noise“ und „(Antichrist Television Blues)“ könnten auch vom Boss höchstpersönlich stammen. Punktabzug, das gab es schließlich auf "Funeral" nicht. Aber dann. Dann geht „Windowsill“ gleich in seine Endrunde, seine Ekstase, seine Unerreichbarkeit, gleitet in „No Cars Go“ über und versöhnt alles und jeden. Das erneut Verblüffende: Wo ist der verdammte Refrain? Wo ist die megaglatte Produktion? Zum Glück ist hier beides nicht zu finden. Die Rockwelt hat zwar ein neues Buch der Bücher und der eingangs erwähnte Wunsch bleibt natürlich unerfüllt - aber "Funeral" schlussendlich auch unerreicht. (bb)
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Autor: Redaktion
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