Christian Prommer denkt Clubmusik von der Warte eines klassisch ausgebildeten Musikers. Am deutlichsten war dieser Ansatz auf seinen beiden Alben unter dem Namen Christian Prommer's Drum Lesson zu hören. Darauf coverte Prommer Techno- und Housetracks mit herkömmlichem Instrumentarium. Im Fokus: sein furioses Schlagzeugspiel.
Christian Prommer - Waltz
Diesem Ansatz bleibt er auf seinem Soloalbum „ÜberMood“ treu, gibt ihm aber einen neuen Dreh: Computer generierte Grooves treffen auf live eingespielte Passagen, digitales und analoges fügt sich Organisch zusammen, bis einen der Unterschied zwischen beidem nicht mehr interessiert. Damit emanzipiert sich Prommer endgültig von allen Versuchen, ihn als Jazzmusiker zu vereinnahmen, und übergibt sich komplett an den Groove.
„ÜberMood“, ein für dieses Album absolut treffendes Wortspiel, wird so zum Streifzug durch die Musik der letzten 30 Jahre. Prommer streift Jazz und Klassik („Aturo“), legt großartige Deephouse-Tracks wie „Can It Be Done“ neben abstrakte Detroit Techno-Stücke wie „Marimba“. Das passiert so selbstverständlich wie geschmackvoll und hat neben dem glitzernden Übermut für den Club stets einen emotionalen Unterbau zu bieten, wie in der Dancefloor-Bombe „Future Light“.