45 Minuten und 8 Stücke lang gönnt "As The Roots Undo" sich und seinen Schöpfern keine Pause. Sanfte Chorandeutungen, plötzliche Explosionen, zittrige Beschwörungen und wuttriefendes Brüllen stoßen sich gegenseitig aus dem Scheinwerferlicht. Das ist Hardcore. Gitarrist Drew und Bassistin Kathy schreien aneinander vorbei, flüstern in sich hinein, finden und verlieren sich. Dazu dann ein Schlagzeug, dass nicht Fundament der Songs ist, sondern von oben auf sie einzuprügeln scheint. Und dann plötzlich: Popharmonien, Minimalschönheiten. Laut, schnell, chaotisch - keine Attribute, mit denen sich dieses Trio zufrieden gibt. Ein seltsames Fest ist es, dieses Debüt einer Band, die nicht will, dass man es sich in ihrer Musik bequem macht. "As The Roots Undo" lädt zur Entdeckung ein, erwartet keine Instantfreundschaft. Dazu passt, dass sich die MP3-Hörprobe bis zu ihrem eigentlichen Beginn fast vier Minuten Ambientzeit lässt, in denen sich alle Beteiligten noch einmal sammeln können. Dann jedoch soll keiner behaupten, nicht gewarnt worden zu sein. (sc)