Mit Paul Hiraga (Downpilot), dem Hamburger Cellisten Hagen Kuhr sowie dem Schlagzeuger Lars Plogschties hat Dirk Darmstaedter einige Klassiker Bob Dylans neu interpretiert. Auf diese Vokabel wird er wert legen, auch wenn er dabei eng an der ursprünglichen Version bleibt. Das ist angenehm, der Songwriter ließ sich nicht zu aufgesetzten Spielerieien verleiten, doch die Stücke gehen dabei trotzdem ihre eigene Richtung. Das ist die Kunst. Dass nicht jeder so einen Zugang zu Bob Dylan hat: Das ist das Problem. Anderseits auch die Chance, sich der Folk-Ikone mal über Bande zu nähern, eben über Darmstaedters fünftes Solo-Album.
Als Sänger der Jeremy Days, die 1989 so international klangen wie wohl kaum andere Band aus Deutschland, scheiterte Darmstaedter nach dem ganz großen Chart-Erfolg nicht an etwaigen Erwartungshaltungen. Er gründete 2002 gemeinsam mit Gunther Buskies sein eigenes Label, gab dadurch anderen internationalen Künstlern wie Dial M For Murder hierzulande eine Plattform. Als Produzent war er auch für das wilde und umstrittende Debüt von 1000 Robota verantwortlich. Jetzt ist er bei Dylan gelandet. Wurde ja auch Zeit: Schließlich waren dessen Referenzen (Hillbilly, Blues) nach eigener Aussage auch für Dirk stets eine große Inspiration.