Kennen gelernt haben sich die drei Italo-Western-Fans beim gemeinsamen Musikstudium in Luzern. Die dortige intensive Schulung merkt man dem Album an. Sie beherrschen ihre Instrumente mit traumwandlerischer Sicherheit und vermeiden es dennoch in die Muckerfalle zu tappen. Davor bewahrt sie zu einem guten Teil natürlich auch ihre Liebe zum Dub, die eher an den Soundexperimenten Bill Laswells geschult wurde, als an jenem Dub, der auf Jamaika gepflegt wird. Immer wieder ziehen Dub Spencer und Trance Hill das Tempo an und zerschneiden allzu gemütliche Momente mit dem Seziermesser einer verzerrten Gitarre. Ihr Interesse gilt der Vermessung und Architektur des Raumes. In der Mitte das Schlagzeug, aufgebaut auf einer Kutsche, die langsam durch staubige Einöden rollt, der Pulsgeber und das Fundament dieser Platte. Von links und rechts fliegen dem Mann auf dem Kutschbock immer wieder kleine Melodiekugeln und Sound-Querschläger um die Ohren, ohne ihn und seinen sonoren Bass wirklich aus der Ruhe zu bringen. Lieber nimmt er noch einen weiteren Priem Kautabak zwischen die Zähne, schnalzt einmal mit der Zunge und die Kutsche rollt weiter in Richtung Dub-„Halleluja“. (fb)