Erdmöbel begeistern seit jeher die Musikkritiker, aber von kommerziellen Durchbruch konnten sie bislang nicht berichten. Schade, auch wenn es sich bei Erdmöbel um eine Band handelt, die man nach dem persönlichen Entdecken und Liebhaben gern für sich allein behalten möchte. Denn die profanen Alltagsgeschichten, von denen Markus Berges in einfachen aber ungewohnt lyrischen Versen singt, gehen einem schnell nahe und wirken wie kleine Bekenntnisse, die man nicht jedem sofort offenbaren möchte. Musikalisch entwickelte sich die Band von klassischem Rock zu elektronisch modifiziertem Pop, unter maßgeblicher Beeinflussung des Zweitmasterminds Ekimas. Dazu Posaune und Trompete sowie eine Vielzahl von elektronischen Spielereien, welche die Erdmöbelsongs an Beliebigkeit vorbei manövrieren und dennoch nicht anstrengend werden lassen. Ein nahezu perfektes Zusammenspiel aus nachdenklicher Leichtigkeit und selbstbewusster Melancholie. Mit ihrem vierten Album „Altes Gasthaus, Love“ haben Erdmöbel sehr überraschend ihre beschwingten und vorwiegend fröhlichen Momente eingefangen und den Status des hiesigen leichten Popsongs um einige Level höher setzen können. Die aktuelle Single „Der Blaue Himmel“ macht dies mehr als deutlich. (jw)
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