Bei Erika Stucky weiss man nicht so genau, ob man die Musik abgöttisch lieben oder doch lieber hassen sollte. Gegensätze, die mit ein wenig Geduld die Beziehung zur Kalifornierin mit Schweizer Wurzeln sogar ausgesprochen intensiv werden lassen. Eine reine Kategorisierung ihrer Musik ist kaum möglich, da hört man Jazz als auch Pop, manches scheint beim ersten Hören am Rande der Zumutbarkeit – das soll nicht herabwürdigend sein, man wird das Gefühl nicht los, dass man sich mit diesen Songs einfach nochmal genauer beschäftigen sollte, dass ein zweiter, dritter oder gar vierter Anlauf sich lohnen kann. Inmitten der Songs der Kronprinzessin des Jazz, werden dann auch noch die Könige mit Coverversionen geehrt, der King of Rock, Elvis Presley, in einer ebenso bizarren Interpretation wie das „Bad“ des King Of Pops Michael Jackson – ein Song, mit dem Stucky aber selbst nur „The Greatest“ ehrt: Mohammed Ali. Die Musik von Erika Stucky hat Ecken und Kanten, aber wenn man ihr eine Chance gibt, kann sich das mehr als bezahlt machen. Lohnenswert. (os)