Video: Fantasma Goria - Bart Ab
Funk, Electro, Dancehall, Reggae oder klassischer Westcoast-Hip-Hop - auf den 15 Tracks ihres Debütalbums präsentiert sich die Hamburgerin von allen musikalischen Seiten. Dabei reichen die Inspirationen von Missy Elliot und Falco bis hin zu Christina Aguileras "Car Wash" oder Marsimotos "Indianer". Und auch die verschiedenen Rap-Stile machen diese Rundreise mit. Innerhalb kürzester Zeit bekommt der Hörer auf "Fantasma Goria" nahezu jede Rap-Ausprägung der vergangenen Jahrzehnte präsentiert, jedoch stets in einem ganz eigenen und modernen Stil aufbereitet.
Auch inhaltliche Grenzen scheinen bei der Album-Produktionen eine untergeordnete Rolle gespielt zu haben. Stellenweise an den Stil eines Yung Hurn angelehnt, wird hier ohne weitere Erklärung durch verschiedenste Lebensbereiche assoziiert. Die Texte geben lediglich einen inhaltlicher Rahmen vor, wodurch das Album zur aktiven Ko-Produktion wird: Der Hörer muss die Textfetzen selbst in Einklang bringen.
Stellenweise leidet das Album jedoch unter seiner eigenen Vielfältigkeit. Wer bei Rap-Alben hohen Wert auf einen inhaltlichen und / oder musikalischen roten Faden legt, wird an "Fantasma Goria" schlichtweg verzweifeln. Die Stil-Variationen wirken in einigen Momenten zu gewollt und es drängt sich der Eindruck auf, dass die enorme Genre-Vielfalt kein Produkt künstlerischer Kreativität ist, sondern womöglich einem zurechtgelegten Album-Plan entsprungen ist.
Wer sich vom Konzept des roten Fadens gänzlich frei machen kann, bekommt hier jedoch ein unterhaltsames und vielseitiges (Pop-)Rap-Album geliefert, welches ohne Zweifel seinesgleichen sucht. "Fantasma Goria" lebt vom Zufall und seiner Unerwartbarkeit und präsentiert sich damit als vielversprechender Gegenspieler einer, von Vorhersehbarkeit und kommerziellem Kalkül geprägten, Deutschrap-Szene.
Video: Fantasma Goria - Klartext