Nicht nur musikalisch gehen GYBE! völlig eigene Wege. Auch ansonsten will die neunköpfige Instrumental-Band aus Montreal mit dem ganzen Popbusiness überhaupt nichts zu tun haben und verweigert sich fast vollständig dessen gängigen Mechanismen. Sie veröffentlichen lieber alle paar Jahre einfach mal eine Platte, die die Welt so noch nicht gehört hat und erspielen sich ausschließlich mit diesem durchaus politisch gemeinten Statement ihre Fangemeinde. So episch, wuchtig und monumental wie von dieser neunköpfigen Band hat man (Gitarren-)Musik bisher kaum gehört. Streicher, Gitarristen, Bassist, fast alle steigen nach und nach auf die gleichen Melodiebögen ein und sorgen so dafür, dass über 20 Minuten ein derart gewaltiges und konzentriertes Crescendo aufgebaut und immer wieder gebrochen wird, dass einem fast der Atem stockt. Vor allem live haben sie mit ihren fast schon legendären Soundorgien für Verwirrung und Begeisterung gleichermaßen gesorgt. Allerdings blieb beim letzten Konzert in der Berliner Volksbühne auch ein fader Beigeschmack, denn musikalisch gesehen tut sich über zwei Stunden Spielzeit dann doch relativ wenig, abgesehen davon, dass die letzten beiden Alben erstaunlich akkurat und laut nachgespielt werden. Und das hat dann manchmal fast schon autistische Züge. "Rockets Fall on Rocket Falls" ist das zentrale Stück des aktuellen Albums "Yanqui U.X.O." und GYBE! at their best. Und definitiv nichts für schwache Nerven. Aufgenommen und gemischt von Steve Albini. Noch Fragen? Dann hört selbst. (ur)
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Autor: Redaktion
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