Hinter Guther stecken Julia Guther und Berend Intelmann. Klassische Duo-Besetzung, Sie singt, spielt Gitarre und bastelt am Computer. Er, einstiger Mastermind bei dem Pop-Duo Paula, ergänzt das Ganze mit seiner Erfahrung. Vor drei Jahren gab es ein erstes Aufhorchen mit dem Album „I Know You Know“. Auf „Sundet“ geht es nun alles eine Spur versierter und zusammengeschweißter zu. Das Album entstand in einem schwedischen Sommerhaus, in einem Hamburger Wohnzimmer sowie in einem Berliner Rundfunkstudio. Und die Ruhe dieser Orte scheint sich auf die elf neuen Songs übertragen zu haben. Julia Guthers heller Gesang schwebt vor dichten Melodien, sanft gezupften wie auch rauen elektronischen Gitarren. Das ist kein Indie-Pop mit Lo-Fi-Attitüde mehr – Guther spielen sympathisch unaufgeregt, bilden eine, in Abendrot getünchte, Idylle ab, ohne romantisch verkitscht zu klingen. Leichtfüßige Melancholie, wie es sie nur wenige Augenblicke lang zu genießen gibt. Das erste Herbst-Album ist da, und es wird auch noch in den Frühling passen. (jw)