Ihr selbstbetiteltes Debüt war eine Gratwanderung zwischen Synthie-Pop und Kitsch, auf „Dynamics“ haben Alex Frankel und Nicholas Milhiser den Bogen noch weiter gespannt. Und klingen dabei manchmal wie eine Fleetwood Mac Coverband circa „Rumors“. Hauptsächlich aber haben die beiden, die als Studiomusiker bei DFA Records anfingen, unverschämt tanzbaren Synthie-Pop geschrieben, zu denen man am besten im Jackett mit hochgekrempelten Ärmeln tanzt.
Eigentlich hat man die zuckersüßen 80er Jahre Melodien ja über, aber Holy Ghost schließen sie mit dem richtigen „Dumb Disco“-Groove kurz, der „Dynamics“ zu einem Vergnügen bei jeder Tages- und Nachtzeit macht. Die Furchtlosigkeit, mit der sie musikalische Klischees bedienen, nur um sie gegen sich selbst zu wenden, ist bemerkenswert, tut aber auch manchmal weh.
Viel Zeit, den Schmerz zu lokalisieren, bleibt aber nicht, schon fährt der Heilige Geist in Form einer losgelösten Kuhglocke wieder in den entsprechenden Track und lässt alle Zweifel an der Zurechnungsfähigkeit von Holy Ghost mit einem penetranten „Klack Klack Klack“ zerplatzen. Definitiv das Milky Way der Alben 2013!