Der Altersunterschied zwischen dem britischen Houseproduzenten Ashley Beedle, der seine größten Hits mit X-Press 2 produzierte, und Horace Andy, der prägnantesten Stimme bei Massive Attack, ist gar nicht so groß. Knapp zehn Jahre älter ist der jamaikanische Sänger. Seltsam, dass sich die beiden ausgerechnet in der Mitte von "Angie" treffen. Ihre überflüssige Coverversion ist der Tiefpunkt einer leidenschaftslosen Platte.
Beedle bemüht sich redlich, verliert sich aber beim Versuch Reggae-Riddims zu produzieren. Viel interessanter wäre es gewesen zu hören, wie sich Horace Andys Stimme an pumpende Housebeats anschmiegt. Eine echte Herausforderung eben, anstatt nicht mehr als das abrufen zu müssen, was er im Schlaf kann: Babylon geiseln, Standard-Lyrics abspulen. Das Konzept hinter "Inspiration Information" ist bestechend, wenn sich die jungen Bewunderer aber nicht von ihrer übergroßen Ehrfurcht befreien, bleibt es lediglich gut gemeint.
Florian Schneider / Tonspion.de