Die Hush Puppies brauchen für "Silence Is Golden" einen etwas längeren Anlauf, ihr "Trip To Vienna" kickt ganz gut, aber richtig Freude kommt erst bei "Lost Organ" auf. Überhaupt diese Orgel, viel prägnanter und weiter im Vordergrund setzen sie die Puppies jetzt ein. Gute Gitarrenarbeit ist die eine Sache, eine dicke Orgel, die schiebt und schiebt und schiebt etwas ganz anderes. Das wird spätestens bei "Moloko Sound Club" klar.
Experimente bleiben auch auf "Silence Is Golden" außen vor, stattdessen gibt’s Energie satt. Musik, die auf die Bühne will, kein Wunder also, dass sich die Texte dieses Album zu weiten Teilen wie ein Tourtagebuch lesen und die Hush Puppies mit "Bad Taste and Gold On The Door" selbstironisch endlich ihren Teil vom Kuchen einfordern.
Bleibt unterm Strich nur noch eine Frage zu klären: Wann gehen die fünf Jungs aus Frankreich endlich mit Superpunk auf Tour? Das wäre ein der ultimative Clash der deutsch-französischen Orgelfreundschaft, ein Fest der Einfachheit, des Schlichten-aber-Guten, des Northern Soul, der Mod-Kultur! Wann, bitte wann?
Florian Schneider / Tonspion.de