Auf "Kiss and Swallow" gefiel er sich in der Rolle des neuen großen Schmerzensmannes der gefühlskalten, computerisierten Welt und setzte ihr eine übersexualisierte Welt entgegen. Jetzt geht er noch einen Schritt weitere und träumt davon "President" zu werden. Soundtechnisch hört sich der Eröffnungssongs seines zweiten Albums zwar eher nach Zirkusdirektor an, aber Corner bezirzt und lockt so genial größenwahnsinnig, dass man den Gedanken sofort sympathisch findet. Corner erschafft sich auf "The Alternative" eine Welt, die an das Berlin zur Zeit von Christiane F. erinnert, als Bowie und Iggy Pop sich vom morbiden Charme der geteilten Stadt inspirieren ließen (Wie die beiden großen Vorbilder wohnt Corner inzwischen auch in Berlin). Immer wieder eröffnen sich Abgründe, der nächste Absturz droht schon um die Ecke: „After Every Party I Die“ präzisiert Corner. Die Welt von IAMX ist eine Welt der Drogen, eine Welt, in der das Nachtleben zur physischen Bedrohung wird. "The Alternative" ist eine Parallelwelt, ein glamouröser Trip und gnadenloser Seelenstriptease. Und ein nicht zu unterschätzendes, ein großes Popalbum. (fs)
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Autor: Redaktion
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