Wenigstens gibt das Plattenlabel freimütig zu, dass es sich bei "Keen Hawaii" um die zweite Single der beiden Spandauer-Vorzeige-Atzen handelt. Ansonsten bleibt das Erfolgsrezept gleich. Er samplet sich durch die Musikgeschichte, während Icke berlinert, was das Zeug hält, und kleine, manchmal witzige, manchmal anrührende Geschichten zum Besten gibt. Schnell wird klar, das hier ist doch mehr Comedy als Musik, "Berliner Girls" so etwas wie das Update zu Ingo Insterburgs "Ich liebte ein Mädchen" und "S.P.A.N.D.A.U." das Familien freundliche Pendant zu Sidos "Aus`m Weg".
Als Schirmherrn haben sich die beiden Rolf Zacher ausgesucht, den größten Kleinganovendarsteller, der je eine Leinwand bevölkerte, und so etwas wie die letzte verbliebene Berliner Schnauze im Medienzirkus. Wobei man als Berliner die beiden trotz Zacher hassen dürfte, im Rheinland kann man zumindest mehr als nur darüber schmunzeln. Musik, die klingt wie eine durchzechte Nacht mit Kurt Krömer und Harald Juhnke selig, der sich plötzlich als HipHop-Fan outet. Nur: wo ist Eddie Arent? (fs)