Die Tendenz, ständig neue Genre-Bezeichnungen einzuführen, zeigt, dass das Schreiben über Musik mit der musikalischen Entwicklung nur bedingt mithält. Sobald man sich ein Genre definiert hat, brechen diese verflixten Musiker schon wieder mit den gerade aufgestellten Regeln. Insofern sollte man „Ghosts Of The and Now“ zunächst nur als das bezeichnen, was es ist. Elektronische Musik. Selbst schwammige Begriffe wie Bass Music versagen angesichts der vielschichtigen Tracks von Illum Sphere.
Illum Sphere - Sleepwalker
Ähnlich wie die „Vapor City“ von Machinedrum lassen sich auch in Ryan Hunns Tracks Bezüge zur Architektur und zum Leben in der Stadt herstellen. Mal sind es konkrete ('In Shinjuku'), mal abstrakte Orte ('The Road'), die der Brite in seine Tracks übersetzt. Orte, denen Hunn analoge Wärme entgegensetzt. Ohne Menschen ist keine Stadt lebendig, mit ihnen darin kann man sich aber schnell anonym und einsam fühlen. Da helfen die Geister, die Hunn auf „Ghosts of Then And Now“ ruft. Man muss sich nicht vor ihnen fürchten oder in Acht nehmen. Nein, sie sind ebenso angenehme wie nachhaltige Begleiter.
Der Remix, den wir als Free-Mp3 anbieten, ist nicht auf dem Album enthalten.