Im Gegensatz zu früheren Tönen und ersten Vermutungen finden sich in klaren Strukturen eher ambitionierte Klangfolgen als Noisegelage. Pur und eben ordnen sich Bass, Schlagzeug und Gitarre in eine ausgefeilte Collage, deren Konzept irgendwo zwischen Postpunk, Postrock, No Wave, Instrumentalism und Ilse Lau ganz persönlich schwebt. Mit einer hinreißenden Steigerung ziehen Gitarren und schließlich Orgeln einem vermeintlichen Höhepunkt entgegen, gewähren allzu gerne Verschnaufpausen, spielen mit schmunzelnden Effekten und holen schließlich doch zur verzerrten Gitarrenekstase aus. Der Spannungsbogen scheint exakt bemessen, Takt und Wechselspiel klingen sehr perfekt und zeigen erfreulicherweise, dass Anspruch auch mit Spielereien aufwarten darf. Das Ende dieses brillant aufgebauten Stücks schwingt surrend aus. Das zeugt von Konsequenz, die Ilse Lau gut steht. (jk)