Nein, besonders zimperlich oder übermäßig feingeistig geht es auf "Touch Not The Cat", dem aktuellen Release des nach Berlin emigrierten Torontoers Jake Fairley weißgott nicht zu. Ganz im Gegenteil: herrlich unsubtil bratzen da dreckige Bässe, legen sich über einen so knochentrocken wie zwingend nach vorne rockenden Beat. Eine entkrampfte Scheiß-drauf-Attitude, die sich spätestens seit den letzten Produktionen von T. Raumschmiere oder Alter Ego auch in hiesigen Audio-Bastelstuben durchgesetzt hat. Wo aber etwa Herr Haas diesen Zugang noch durch betont wüstes Rockergehabe hervorhebt, da kontrapunktiert ihn Jake Fairley mit nuancierten Dandy-Posen - und erweitert ihn um feinen Zwirn und distinguiert räudigen Singsang, der sowohl Lou Reed als auch Iggy Pop gut zu Gesicht stehen würde. Auf der Homepage von Dumb-Unit, des vom kanadischen Fairley-Buddy Jeremy Caulfield gegründeten Labels, stehen vier Tracks von "Touch Not The Cat" zum freien Download bereit, wobei neben dem hier vorgestellten "Monstertruckdriver"-Zwilling "Nightstick" auch das rasante "Mosquito" besonders empfohlen sei. (cp)