An Jay-Z und Kanye West scheiden sich die Geister, unbestritten ist, dass beide zu den einflussreichsten Popstars der letzten Dekade gehören. Sie haben allerdings auch dazu beigetragen, die Geldfixiertheit im Hip-Hop auf die Spitze zu treiben und können als Prototyp für den Rapper als Unternehmer gelten. Und beide verfügen über ein Ego, das man durchaus als ungesund bezeichnen könnte.
„Watch The Throne“ kommt in zurückhaltendem Gold daher, auf der Gästeliste haben die beiden Beyoncé und La Roux, Otis Redding grüßt aus dem Jenseits. Produziert wurde von The RZA, Premier, den Neptunes oder Q-Tip. Größer geht’s eigentlich nicht, doch die beiden haben noch ein Ass im Ärmel: Frank Ocean, den Crooner aus der Odd Future-Posse. Ihr Hinweis darauf, dass sich die beiden Hip-Hop-Entrepreneure auch den anarchistische Ansatz der Odd Future Posse um Tyler The Creator einverleibt haben und für ihre Zwecke nutzen werden.
„Watch The Throne“ ist eine Demonstration der Macht, die Jay-Z und Kanye im Musikbusiness genießen, inklusive eines erhöhten Preises für das bisher exklusiv bei Itunes erhältliche Album. Dabei bietet „Watch The Throne“ musikalisch wenig Substanz, in „That's My Bitch“ bemühen die beiden Superstars sogar den tausendfach gesampelten „Apache“-Beat, leihen sich hier und da ein paar Dubstep-Beats aus, um darüber vor allem über Champagner, Luxusgüter und sich selbst zu rappen. Aber mal ehrlich, war etwas anderes zu erwarten?