Denn Kitty-Yo entwickelt sich immer mehr zur Heimat von außergewöhnlichen Künstlern, die nicht nur herausragende Musik machen, sondern auch exzessiv performen können. Dass er das kann hat Jimi Tenor bei der Kurzpräsentation seines neuen Werks in der Berliner Volksbühne einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Die Hammond-Orgel hat Jimi Tenor längst verhökert. An Flügel, Querflöte, lustigen elektronischen Klangerzeugern und Drumcomputern musizierte Tenor solo drauf los und bediente dabei alle Instrumente fast gleichzeitig, als hätte er acht Hände. Dagegen klingt sein neues Album so richtig schön altmodisch funky und abgehangen. Mit fetter Brass-Sektion, Slap-Bässen und Synthesizerorgien macht er dabei immer mehr den Eindruck, die Lücke zu schließen, die Prince seit Jahren nicht mehr ausfüllen kann. Electroclash war gestern - bei Jimi Tenor bereits 1996, wo er für seinen Hit "Take Me Baby" den Trend diesen Jahres schon mal vorweggenommen hat. Inzwischen arbeitet Jimi Tenor mit Nachdruck daran, das gute alte Instrumental-Solo wieder hoffähig zu machen, das vollkommen ausser Mode geraten ist. So ist "Higher Planes" eine Orgie in Musik geworden, die nicht nur alte Tenor-Fans begeistern wird, sondern auch eine ganz neue Hörerschaft erschließen könnte, denen der richtige Vibe viel wichtiger ist, als nur coole Hipness. (ur)
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Autor: Redaktion
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