Julie Doiron kann einem wirklich zum weinen bringen mit ihren kleinen fragilen Deprisongs. Das einzige Tempo, dass die Franco-Kanadierin in ihrer Musik benutzt sind Taschentücher, der Rest ist minimal, leise und zerbrechlich. Im Vergleich zu anderen Songs aber klingt "August 10" fast schon - ähem - fröhlich, und vor allem optimistischer. Wenn man so tief wie Doiron geht, hat man es schwer, sich einen Namen zu machen. Radiostationen können keine Doiron-Songs spielen, es sei denn, in der Nachfolge-Sendung sitz Frasier Crane persönlich am Mikro, um plötzlich auftretende Depressionen zu kurieren. Julies erstes Album "Broken Girl" aus dem Jahre 1996 ging daher unter im tiefen Sumpf des dumpfen Trallala. Aber ihr neues Label Jagjaguwar hat "Broken Girl" nochmal ausgegraben und neu herausgebracht. Klasse Alleswirdsowiesoschlechter-Musik. (os)