Seit 1995 beschäftigt sich Jens Massel mit elektronischer Musik, veröffentlichte als Kandis, Fumble, Senking oder unter eigenem Namen auf verschiedenen Labels wie Raster-Noton und Karaoke Kalk. Wobei letzteres als die wahre Heimat zu sehen ist. Mit seinen verspielten, teilweise vertrackten Elektronika-Songs passt er perfekt in das Spektrum des mittlerweile in Berlin beheimateten Labels. Karaoke Kalk startet mit dem neuen Kandis-Album „Jumpstart“ eine neue Release-Reihe von Alben und EPs, die unter dem Namen Kalk Net in limitierten Auflagen ausschließlich über die Label-Website vertrieben werden. „Jumpstart“ könnte also kein passenderer Name für eine neue Label-Linie sein. Zumal sich das neue Kandis-Werk als ungewöhnlich tanzbar entpuppt. Von dicken Basslines und straffen Beats ist es zwar weiterhin weit entfernt, aber den kleinen Elektronika-Frickeleien wurden in einigen Stücken ein erfrischendes Maß an Straightness eingehaucht. Damit lässt sich bald auch in der Indie-Elektronika-Disko ohne Hast tanzen. Der Albumopener „Letter“ hält sich indes noch etwas zurück. (jw)