Schlager ist nicht gleich Schlager. Neben den biederen Schnulzen der 50er und 60er Jahre gab es auch einige Schlager, die Witz und Esprit hatten, so wie Trude Herrs "Morgens immer müde", das in der Version von Laing sogar 50 Jahre später nochmal zum Hit wurde.
Auch auf dem neuen Album interessieren sich Laing für den Wortwitz des frühen deutschen Schlagers, packen ihn aber in ein musikalisches Gewand, das meilenweit weg vom üblichen Schunkelmodus ist. Mit minimalistischen und eigenwilligen Arrangements stechen Laing aus der Masse der deutschen Pop-Acts hervor.
In ihren Texten setzen sie sich mit den alltäglichen zwischenmenschlichen Problemen auseinander und schrecken auch nicht davor zurück deutlich zu werden. Etwa in "Schwächen", worin sie der Männerwelt erklären, dass nicht nur Charme und Geld sie sexy macht, sondern auch wenn sie mal Schwäche zeigen. Auf "Zeig deine Muskeln" müssen die Männer und ihr Fitnesswahn dran glauben.
Aber auch die leisen Töne dürfen nicht fehlen. Mit "Dein, Deine am Deinsten" haben sie ein aussergewöhnliches und völlig unkitischiges Liebeslied geschrieben. Und mit "Sei doch bitte wieder gut" zitieren sie dann doch wieder einen alten Schlager, diesmal von Heintje, packen ihn aber in ein völlig anderen Kontext.
Wenn schon Schlager, dann bitte genau so.