Die absurde Synchronizität von Aufstieg und Niedergang, Exzess und Boden der Realität, großem Kino und staubiger Seifenoper: schon lange wurde sie einem nicht mehr so drastisch vor Augen geführt wie am Beispiel der Libertines. Und weil sie nicht zuletzt auch essentieller Bestandteil der ureignen Rock n` Roll-Mythenmaschinerie ist, ist sie im Falle der tragischen Angelegenheit von Carl Barat und Pete Doherty, dieser brothers in crime, verwandten Seelen durchaus auch eine Schlagzeilen stiftende, zum PR-Gedonner aufblasbare. Kaum ein Medium, das sich in der Rezeption des zweiten, selbstbetitelten Libertines-Longplayers derzeit nicht von Dohertys Drogenabhängigkeit hocharbeiten würde zur ultimativen Jetztzeit-Rockstar-Saga um Freundschaft, Hassliebe, Glamour und Morast. Weshalb hier auch nicht groß der Mythos, sondern vielmehr dessen Früchte beschworen werden sollen, denn die sind nichts weniger als prächtig. In zwei (!) gesegneten Wochen voll der Nüchternheit, Fokussierheit und göttlicher Inspiration mit Clash-Gitarrist Mick Jones eingespielt strahlen die Songs von "The Libertines" noch (un)konzentrierter halbfertigen Charme und räudige Genialität aus als jene des Debütwerks. So eine Band hat es dann auch gar nicht nötig, einen 2 ½ minütigen Gassenhauer wie "Never Never", für den 95% aller Garagenrock-Hypehüpfer locker ihren klimatisierten Loft verkaufen würden, so eben einmal auf die B-Seite ihrer aktuellen Single "Can`t Stand Me Now" zu packen und ihn uns dann auch noch als Gratisdownload zu schenken. Verwegene Höllenhunde, das. (cp) Hinweis: Zum Download müssen Pop-Up-Blocker deaktiviert werden.
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Autor: Redaktion
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