Seit mehr als zehn Jahren finden Low ihr Heil in einem fast trägen Minimalismus. Von Album zu Album entdecken sie Langsamkeit neu, arrangieren sie mit Gespür für den richtigen Moment und nehmen ihre Fans und Hörer mit der Abwesenheit des Überschwangs und des plumpen Effekts gefangen. Feedback und Rauschen, zweistimmiges Vokalkreisen und immer wieder düstere Einfachheit sind zu Low´schen Markenzeichen geworden. Auf "The Great Destroyer" macht die Band nun vieles anders und einiges neu. Mit Mercury Revs Dave Fridmann als Produzent fügen Low alten Songstrukturen dynamische Vielfalt, harmonische Schnörkel und Akzente und sogar flüchtige Rock`n`Roll-Andeutungen hinzu. Spröde Resignation wird aufgebrochen, nicht immer zur Erbauung des Hörers. So verfehlt manch ein Gimmicksprenkel, mancher Bandeinsatz das Ziel der Bereicherung, bremst statt dessen die Lieder in ihrer Intensität. Als bedrücktes und bedrückendes Poprockalbum macht "The Great Destroyer" immer noch eine gute Figur, als neues Werk aus dem Hause Low pendelt es etwas zu unentschlossen zwischen Opulenz und knorrig Brachialem. Ein jeder wisse selbst, was ihm wichtiger ist. (sc)
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Autor: Redaktion
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