Der international wehende Hypewind pustet uns vornehmlich nur das um die Ohren, was er selbst versteht. Leider sind seine Französischkenntnisse verschwindend gering, ganz ähnlich wie sein Interesse an den Bands, die neben den musikalischen Standards agieren. Die Blogs dieser Welt hatten aber vor längerer Zeit bereits angekündigt, dass uns ausgerechnet frankophiler Rock-Wahnsinn bevorsteht. Und nun haben wir den schönen Salat: Niemals glatt, sondern immer knisternd und feurig schwankt Malajubes zweites Album „Trompe L’oeil“ zwischen Geballer und Genuss. Ein mitreißendes Geriffe, das heftiger als jedes Slayer-Lick knallt, aber eine Sekunde später schon so filigran umsäuselt wie Pierre Cosso oder Serge Gainsbourg in ihren derbsten Zeiten. Metal-Chanson? Ja. Nein. Vielleicht. In jedem Fall ist den vier Kanadiern eine unerhört ungewöhnliche Mischung gelungen. Deshalb sei demjenigen, der vor musikalischem Neuland zurückschreckt, auch geraten, diesem Album seine Zeit zu gewähren. „Pâte Filo“ „Le Crabe“, Fille à Plumes“, „Cass-Cou“ und auch das hier vorgestellte „Montréal -40°C“ entpuppen sich nach ihrer Garzeit zu einem wahren Ohrenschmaus. Man trete also ungeachtet der Sprachbarriere oder des engstirnigen Hörverhaltens in die Cuisine der Connaisseure ein. Denn Malajube sind große Genießer, die wild auftischen und damit Wunderschönes anrichten. (bb)
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Autor: Redaktion
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