Mit dem neuen Album rücken Noren und Dixgard, die beiden Frontmänner von Mando Diao, optisch endgültig in den Fokus. Neuste Bilder der Band zeigen nur noch das Duo. Dem entsprechend klingt „Aelita“ nach einem Alleingang der beiden, die genau studiert und aufgenommen haben, womit in letzter Zeit Bands wie Daft Punk, aber auch Synthie-Popacts wie Chvrches Erfolg hatten.
Arpeggios statt Riffs beherrschen das Bild, unterkühlte Melancholie statt euphorischer Refrains. Im Song „I Don't Have You“ finden Dixgard und Nogren vor lauter Begeisterung für die Möglichkeiten der synthetischen Klangerzeugung erst keinen Fokus und dann kein Ende.
Mando Diao – Black Saturday
Trotzdem gibt es auch auf „Aelita“ gute Songs, die auf halbem Weg zwischen Caligola und „Dance With Somebody“ neue Formen suchen: „Black Saturday“, „Rooftop“ oder auch das großartig betitelte „Money Doesn't Make You A Man“.
Mit zunehmender Spieldauer übernimmt aber die selbstverliebte Freude am Sound von und am Spiel mit „Aelita“. Mit jedem neuen Song der zweiten Hälfte dieses Albums wirken Mando Diao sedierter, biegen mit „Lonely Driver“ sogar in Richtung Yacht Rock ab. Aus ihrer Lethargie kann sie selbst der "King of Keytar" Jan Hammer nicht mehr retten. Eine weitere Pointe dieser Platte, die eher Grusel als wohlige Schauer erzeugt.