Matthias Arfmann war Pop-Avantgardist mit den "Kastrierten Philosophen", ist Dub-Innovator mit seinem "Turtle Bay Country Club" und beteiligt an einigen der erfolgreichsten deutschen Hip Hop-Produktionen, etwa für die Beginner. Elf Klassiker, jeweils dirigiert von Herbert von Karajan, hat er jetzt auf Einladung der Deutschen Grammophon "re-komponiert". Da werden spontan Orchesterpassagen zerlegt, Temposchwankungen kaschiert und Basslines untergelegt, die natürlich aus den Dub- und Reggae-Regionen stammen, in denen sich der Re-Compositeur sonst bewegt. "Man sagt, dass es im Reggae vielleicht insgesamt nur fünfzig Basslines gibt", so Arfmann, "aber wenn man Vorlagen aus der Klassik hat gibt es auf einmal mehr, weil dieser Boden so fruchtbar ist." Man kann verstehen, was Arfmann an dem Projekt gereizt hat: Die Melodien etwa, die ohne großen Eingriff auch als Pop und auf dem Dancefloor funktionieren. Oder der mächtige Klang des Orchesters. Mit dem Ausgangsmaterial verfährt er manchmal rabiat, manchmal elegisch und manchmal sogar furchteinflößend, wie im Hörbeispiel nach Gustav Holsts "The Planets". Auch wenn es nicht durchgehend aufgeht und mitunter auch ins Plätschern gerät, ein interessantes Experiment ist es allemal. Nachzuhören auch live in der Hamburger Fabrik am 15.12.05. (hr) 1 CD, ca. 52 Minuten
album
Autor: Redaktion
Ähnliche Künstler
Empfohlene Themen
Video des Tages: Trettmann X Jan Delay & Disko No. 1 - GottSeiDank
Funkiger Rap von Trettmann und Jan Delay
TONSPION TIPP
Tickets gewinnen fürs Big Day Out Festival 2019 mit Beginner, Bullet For My Valentine, Fettes Brot u.v.a.
Festival-Highlight in Nordrhein-Westfalen
Füchse, Feuer, Funk: Die 10 besten Songs von Jan Delay & Beginner
Deutschraps Legenden-Trio