Knapp sieben Minuten lang lässt sich Michael Mayer Zeit, bis er auf „Mantasy“ die erste Bassdrum von der Leine lässt. Sie ist wie der Startschuss in ein romantisches Techno-Abenteuer, in dem Mayer den Kompakt-Sound behutsam in die Zukunft führt. Im Mittelpunkt steht zwar nach wie vor der Groove, doch die Mittel, die Mayer benutzt, um seine Tracks ins Rollen zu bringen, sind vielfältig. „Rudi Was A Punk“ mit seinem von Bläser angetriebenen Puls ist dafür ein gutes Beispiel, aber auch „Lamusetwa“, das sich konsequent weigert Vollgas zu geben. Im Gegensatz zu Wolfgang Voigt verweigert sich Mayer nach wie vor jedem Konzept jenseits des Four-To-The-Floor (also der durchmarschierenden Bassdrum) - und das ist gut so!
Überhaupt ist „Mantasy“ dem gedrosselten Tempo des Dancefloor bestens angepasst, setzt Mayer in seinen Tracks den Schraubenzieher lieber subtil aber stetig an. Trotz Ausflügen in Italo Disco, House und Techno funktioniert „Mantasy“ am besten als Ganzes und spart sich dabei das beste zum Schluß auf. „Good Times“, der einzige Track mit Vocals, entlässt einen glücklich und mit der Hofffnung im Herzen, dass sich Mayer fürs dritte Album nicht wieder so lange Zeit lässt. Techno braucht Musiker wie ihn.