Denn Melancholie, filigrane Liebe, Enden, Abspänne, Einsamkeiten, Wer-jetzt-kein-Haus-hat und der komplette Herbststiefel haben auf "Apollo Songs" ihren Platz und mit ihm einen feinen Soundtrack gefunden. Minor Mountaineer aus Köln fühlen sich bei heruntergezogenen Lautstärkereglern wohl, bei mild emopoppigen Akustikarrangements und bei Verweisen auf Bright Eyes, Songs:Ohia und viele andere Melancholiker. Da müssen Songs nicht einmal "Four Days In Fall" heißen, um Verbindungen herzustellen. Oft ist das gut und manchmal toll. In manch gutem Moment schaut sogar die leise und intensive Spannung etwa des letzten Pinback-Albums "Summer In Abaddon" vorbei. Anderswo wieder dominiert ereignisarmes Kuschelplätschern, in wieder anderen Momenten scheinen Minor Mountaineer der eigenen Bescheidenheit nicht zu trauen. Da löst dann der mehrstimmige Höhenflug die gerade noch so einnehmend pulsierende Spannung in trivialem und aus Funk und Fernsehen bekanntem Hochgefühl auf. Dann ist da nur okayer Emo ohne Verzerrer, wo eben noch wirklich großartige Musik zu vermuten war. (sc)