Das müssen sich wohl auch The Miserable Rich gedacht haben, als sie ihr Cover von Hot Chips "Over and Over" ins Netz stellten. Das ist weder besonders originell, noch ist es so gut wie das Original.
Trotzdem lohnt sich hier mal wieder der zweite Klick. Der Klick auf ihre eigenen Songs. Denn dort entfaltet das Kammerpop-Quintett aus Brighton erst seine wahre Stärke. Ihre eigenen Songs machen solche billigen Schnellschüsse fürs Internet eigentlich ganz und gar überflüssig, denn sie schrauben sich sofort ins Ohr und setzen sich dort mit den Widerhaken der ungewöhnlichen Instrumentierung Cello, Geige, Gitarre und Bass fest. Kein Schlagzeug? Kein Schlagzeug.
Bei wem Antony & The Johnsons oder die Tindersticks ganz oben auf der Favoritenliste stehen, sollte den Miserable Rich diese zweite Chance geben. Mehrere Songs gibt es als Stream auf diversen Seiten im Netz. Wer wirklich gelungene Coverversionen hören will, der kann das hier, hier und hier. Besser als ein schwaches Cover ist immer noch ein gutes Original. Und davon haben The Miserable Rich auf ihrem Album ganze 12 Stück zu bieten.
Udo Raaf / Tonspion.de