Und wie das so ist, gerade in dieser Unkonformität liegt auch ihr Markenzeichen – die Tracks aus gecutteten Vocals, derben Bässen und schnell wechselnder Beat-Salven lassen keine Genrezeichnungen zu. Mit Kombinationen wie Elektro-IDM, Booty-House, Tech-Rap, Ghetto-Bass oder Continental-Grime sucht das Label bpitch control einen Ausweg. Doch wofür Modeselektor tatsächlich stehen, zeigt sich erst beim Hören oder noch eindrucksvoller bei ihren Live-Shows. Im Herbst 2005 veröffentlichten Gernot Bronsert und Sebastian Szary das lang erwartete, immer wieder verschobene Debüt-Album „Hello Mom“. Es schien den teilweise ausufernden Sound-Eskapaden einen überschaubaren, geordneteren Rahmen zu geben, und es wirkt dennoch wie ein roher Diamant von beträchtlichem Wert. Modeselektor sind unangepasst, hoch energetisch und dabei grundsympathisch. Keine aufgesetzte Avantgarde-Attitüde, sondern ein wenig Proll-Style, der umso mehr auf Rocken aus ist. Für den Track „Silikon“ wurde die Jahcoozi-Sängerin Sasha Perera eingeladen. Herausgekommen ist ein dreckig-frickliger Grime-Kracher, den es als Free-MP3 gibt. (jw)
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Autor: Redaktion
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