In den späten Sechzigern und frühen Siebzigern wurden in Italien reihenweise reißerische Krimis, unterkühlte Giallos, läppische Heldenfilme, schaurige Gothictales und knallharte Spaghetti-Western gedreht. Dave Masoch und Paolo Negri, sehen auf den Fotos im Booklet ihres Albums "Soundsational Movements" zumindest so aus, als hätten sie diese Zeit mitgemacht oder sich zeitnah anverwandt. Ihr Album ist jedenfalls voll von Reminiszenzen an die Soundtrack-Alben dieser Jahre. Spacige Ausflüge ins Psychedelische, funky Jazzgrooves, die direkt einer deftigen Prügelei zwischen Kommisario Plattfuss und zehn seiner Häscher entnommen sein könnten, machen "Soundsational Movements" zu mehr als einem weiteren, beliebigen Lounge-Album. Zumindest für Filmfans! Auf Dauer flitzen Cheforgler Negris Hände allzu beliebig über die schwarz-weißen Tasten seines altertümlichen Instrumentenparks, ordnet sich alles etwas zu sehr der Gefälligkeit unter, anstatt aufzufallen. Noch eine Gemeinsamkeit von Modulo5s Musik und den Tönen der Soundtrack-Komponisten der 70er Jahre.
Florian Schneider / Tonspion.de