Gierig und wie von sich selbst ausgelaugt stürzten sich vor anderthalb Jahren erst die westeuropäischen Hipster und später auch die aufgeklärteren Normalos und Amerikaner auf die märchenhafte Anmut von Sigúr Ros. Eine nur allzu verständliche Sehnsucht nach der von abendländischen Einflüssen weitgehend verschont gebliebenen Märchenwelt Islands, die mit dem Erfolg der Sugarcubes (Björks erster international erfolgreiche Band) ihren Anfang fand und sich jetzt mit dem neuen isländischen (=märchenhaften) Quartett Múm fortsetzen könnte. Und wie Sigúr Ros mit ihrer Phantasiesprache sehr an Kinder erinnern, erwecken auch Múm bei „We Have A Map Of The Piano“ den Eindruck man schaut heimlich auf einem Spielplatz den jungen Wesen in ihrer erwachsenenlosen Welt beim Sein zu. Mit unaufdringlicher Elektronik und klassischen Instrumenten entsteht ein sehr organisch klingendes Bild, das zumindest in diesem Sommer, die Sonne nicht so schnell untergehen lassen wird. (sz)
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Autor: Redaktion
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