Muso ist ein schwieriger Fall, zumindest für die Rap-Community. In Auftritt und Design, in Sachen Rhymestyle und in puncto Beats macht Muso alles anders als alle anderen. Aufgenommen hat er „Stracciatella Now“ gemeinsam mit Konstantin Gropper von Get Well Soon und Markus „Pink“ Ganter, Produzent der Indie-Posterboys Sizarr. Statt auf Punchlines setzt Muso auf verdrehte Metaphern, eigenwillige Satzstrukturen und Themen, die im Hip-Hop eine untergeordnete Rolle spielen.
Sein Sprechgesang wechselt dabei zwischen arroganter Herablassung und einem von gefährlichem Halbwissen gespeistem Großmaul, das einzige, was Muso in die Nähe anderer Rapper rückt. Wenn Muso am „Malibu Beach“ unterwegs ist, leuchtet kein rosarotes Neonlicht. Er stolpert durch Unrat und Müll und trifft auf Gleichaltrige und Gleichgesinnte, die genauso wenig mit dem Erwachsenwerden klar kommen, wie er selbst. Man muss Muso nicht auf jeder Wendung seines düsteren Trips folgen, um zum Fazit zu kommen: Hier nimmt es einer bewusst mit den Konventionen eines Genres auf und lüftet in der Männerwelt des deutschen Rap durch!