Roboter sind arme Wesen. Man kann nie davon ausgehen, dass sie etwas von sich aus machen. Irgendwie steckt immer ein Mensch dahinter. Entweder werden sie als Arbeitssklaven oder als Belustigungsobjekt missbraucht. Dies hat nun ein Ende. Zwar steckt auch bei My Robot Friend ein Mensch dahinter, allerdings versucht sich dieser in die Lebensumstände eines Roboters hineinzuversetzen, um die Menschen aufzuwecken. Angeödet von dem lauen Entertainmentfaktor sogenannter Laptop-Konzerte, erfand ein New Yorker Musiker den Roboter aus einem neonleuchtenden Körper, der durch einige Sprachkenntnisse und seine leicht melancholische Art bereits einige Herzen erobern konnte. Sein musikalischer Schaltkreis schlägt für Kraftwerk, die B-52´s und Devo, so dass es schon etwas antiquarisch klingen mag. Auch auf einem Electroclash-Sampler erschien bereits ein Song von My Friend Robot, aber damit tut man ihm sehr unrecht. Es sind kleine Elektro-Popsongs, zwar nahe am Trash, die jedoch auch als Kritik an den Auswüchsen der Roboterentwicklung gesehen werden können. Es gibt auf der Anbieterseite gleich mehrere Stücke des selbstveröffentlichten Debütalbums „Hot Action!“ zum Herunterladen. Die erste 12“ EP „Fake“ ist des weiteren auf dem Münchener Label Dekathlon Records veröffentlicht worden. (jw)