The Cure und Cindy Lauper covert wohl jede Band und jeder Künstler mal in seiner Laufbahn. Außergewöhnlich sind eigentlich eher die, die diese Entwicklungsstufe auslassen. Norman Palm zelebriert sie aber, leidenschaftlich und ungeniert. Dass dieser Palm nichtsdestotrotz ein Unikat sein muss, hatte darüber hinaus auch sein Debüt unmissverständlich gezeigt: Ein 200 Seiten dickes Buch zu den bis dato angesammelten, bunten Singer/Songwriter-Ideen, schön diy-mäßig mit der Überschrift "Songs" unter die Leute gebracht.
Nun folgt "Shore To Shore", so der programmatische Titel des Debütnachfolgers, der zwischen Berliner Flughafenhalle und Mexico City-Moloch entstanden ist und international jetzt schon sehnlicher erwartet wird als hierzulande. Damit der Palm aber nicht Prophet im eigenen Lande bleibt, höre man den Vorgeschmack auf das intime Pop-Experiment und erfreue sich an dem wahrlich bunt strahlenden Vagabunden-Werk. Könnte ein Großer werden.