Vor drei Jahren veröffentlichte Jason Chung alias Nosaj Thing sein Debüt „Drift“: Futuristische Electronica mit Hip-Hop satten Beats, viel Atmosphäre und genau der richtigen Prise Melancholie. Als „Bass Music“ wurde Nosaj Things Sound auf „Drift“ bezeichnet, dabei sind es vielmehr die ätherischen Keyboardsounds, die seine Tracks an der Hand nehmen, als tief wabbernde Bässe. Auf „Home“, seinem zweiten Album, entdeckt Nosaj Thing noch eine weitere Klangfarbe: die menschliche Stimme.
Neben Toro Y Moi und Kazu Makino (Blonde Redhead) ist es Elin Kastlander, die Stimme der schwedischen Drogen-Popper JJ, die den Tracks von Nosaj Thing zusätzliche Tiefe gibt. Denn Jason Chung ist keiner, der beim ersten Hören alles von sich preisgibt. Die im ersten Moment spröden, dann wieder mit dem Weichzeichner produzierten Tracks auf „Home“ wollen erobert werden. Das Album entfaltet sich erst ab einer bestimmten Lautstärke zu voller Größe: Einem bunt-schillernden, mit viel Liebe zum Detail arrangierten Stück Leftfield-Electronica, das bei ungenauem Zuhören schnell im Hintergrund abtaucht. Wer Nosaj Thing aber seine ungeteilte Aufmerksamkeit widmet, gewinnt einen Freund für viele Gelegenheiten.