Das deutsch-italienische Quartett versucht an Gitarre, Bass, Schlagzeug und Orgel den Geist der 70er Jahre herauf zu beschwören. Hawkwind kommt einem in den Sinn, nur dass Pets „Silver Machine“ jetzt „Slow Machine“ heißt und ihr der passende Drogenschleier abgeht. Stattdessen versucht die Band dies durch einen Mehreinsatz an sphärischen Klängen wett zu machen. Dabei verheddern sie sich ganz gerne im Dickicht ihrer eigenen Zitathölle, bleiben an lächerlichen Klischees hängen (Stichwort: Wah-Wah-Gitarre) und verlieren sich in diffusen Beschwörungen einer Zukunft aus Blue Chips, Medien und Überwachung. Einer Zukunft also, die vielleicht in den 70er als (Schreckens-)Vision taugte, inzwischen aber längst Gegenwart geworden ist. Dabei gibt es wunderbare Ansätze auf der Platte. Mouse On Mars-Drummer Dodo Nkishi gefällt sich und uns ganz gut in der Rolle des Mitch Mitchell der Gegenwart. Sänger und Gitarrist André Abshagen hat ein gutes Händchen für poppige Melodien und die beiden Damen an Bass und Orgel vervollständigen eine präzise rockende Band. Trotzdem wünschte man sich ein bisschen mehr Mut zum Risiko und zur Attacke und etwas weniger Retro. (fs)
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Autor: Redaktion
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