Der sofort ins Ohr gehende dritte Track "Small Talk" könnte in seiner Schönheit eine angesagte Hitband vermuten lassen, die an Interpols Eleganz und Editors Tanzbarkeit anknüpfen will. Aber das führt in die Irre, denn The Ponys leben eine Etage tiefer. Ihr Sound und ihr Auftreten sind ungeschliffener, unstylischer und unhygienischer: Sie pfeifen auf Sauberkeit und haben noch den Dreck von Sonic Youth, The Smiths, Pixies, und Joy Division an ihren Indieschuhen kleben. Obwohl sie noch nicht allzu lang im Musikgeschäft ihr Ding machen, ist "Turn The Lights Out" bereits das dritte Album des Chicagoer Quartetts. 2004 debütierten sie ansehnlich auf einem Punk-Label aus L.A., wo sie auch gleich ein Jahr später ihr zweites Album "Celebration Castle" herausbrachten. Nun sind sie zum traditionsreichen Hause Matador gewechselt und haben es mit ihren neuen Mitbewohner Yo La Tengo, Pavement, Chavez und Cat Power wahrlich gut getroffen. Gemeinsam mit John Agnello (Sonic Youth, The Kills, etc.) haben sie nicht lang, aber sehr gezielt an den Texturen ihrer neuen Songs gearbeitet. "Turn The Lights Out" ist eine Konzentration und Reduktion auf das Wesentliche, das fern von Überproduziertheit in seiner dreckigen Lebendigkeit überzeugt. Kein Neuland, aber eine schöne Gegend. (bb)
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Autor: Redaktion
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