The Prodigy - Interview 2008
Die Gefahr, dass wegweisende Bands im Laufe der Jahrzehnte zu einer Art musikalischer Zirkusattraktion verkommen, ist groß (Axl Rose wird in den nächsten Monaten einen Lied davon singen können).
Breakbeats, Rock, Samples und Electro verbanden The Prodigy schon Anfang der Neunziger Jahre zu einem heißen Cocktail - also im Grunde schon das, was Justice & Co. in den letzten Monaten ihren Erfolg bescherte.
Inspiriert vom Acid House experimentierte man in den Anfangsjahren mit verschiedenen Sounds, veröffentlichte u.a. die Single "Out Of Space", ehe das Album "Music For The Jilted Generation" im Jahr 1994 auch produktionstechnisch Maßstäbe setzte: ein Feuerwerk aus Techno und Industrial.
Mit dem Erfolg des Nachfolge-Albums "The Fat Of The Land" (1996), dass den wilden Tänzer und Sänger Keith Flint immer mehr in Szene setzte, eroberte man die Charts und somit auch endgültig den Mainstream. Als musikalischer Vordenker der Band gilt seit jeher Liam Howlett, währenddessen der dritte Mann des Trios, Maxim Reality, als MC und DJ dem Sound von The Podigy seine Bandbreite verleiht.
Und heute? Ein zu frühes Urteil wäre ungerecht, doch der verlinkte Titeltrack hämmert jedenfalls brutal und ohne Rücksicht auf Verluste. Demnach keine Kehrtwende, keine Neuausrichtung. Zumindest aber auch keine Langweile. Denn ignorieren kann man das nicht: zu laut - und hoffentlich nicht nur viel Lärm um nichts.
Jan Schimmang / tonspion.de