Wenn man es sich einfach machen möchte, dann klingen Rainbow Arabia wie die amerikanische Version von The Knife. Weniger düster, dafür etwas plakativer. Aber das greift wie jeder Vergleich mit einer anderen Band zu kurz. Rhythmisch ist Rainbow Arabia jedenfalls das am meisten Vertrackte, was es bisher auf Kompakt zu hören gab.
Jede Menge Percussionn Danny und Tiffany Preston in ihr Studio geschleppt, die sie zu kunstvoll kaskadierenden Beats verschachteln: Xylophonen und Marimbas, Glocken und Congas und noch ein paar unaussprechliche Instrumente, die sie in der arabischen Welt gefunden haben. Wäre das Ganze im Zusammenspiel mit den reichlich verstörenden Videos des Duos nicht so hochgradig artifiziell, man würde den Slogan von der „Fourth World“-Musik für bare Münze nehmen. Der Eklektizismus von „Boys And Diamonds“ geht trotzdem auf, weil Danny und Tiffany Prestons Interesse an sogenannter Weltmusik in Songs mündet, die nicht alles auf die Exotik-Karte setzen. Ihre entrückte Künstlichkeit ist etwas zutiefst Westliches.