Andererseits hört sich das „Oktoberfest“ von Rundfunk sympathisch an. Dirndlne Volkstümlichkeit sucht man in dieser ruhigen Instrumentalnummer vergebens und man verzeiht den vier Schweden schnell. Zumal sie noch weitere Popsongs hinterher schieben. Rundfunk machen nämlich beides, Radio und Fernsehen. Will heißen: Elektronische Instrumentals wie „Oktoberfest“ oder „Any Questions So Far?“ wechseln sich mit Beckschem Slacker-Hop, Bran-Van-3000´schem Eklektizismus oder jazzigen Blasorchester-Songs wie „The Puppeteers“ ab. Der rote Faden geht dabei jedoch nicht verloren. Er spinnt sich mit den Mitteln der Ironie und eines Humors, der sich vielleicht nicht ganz so brachialer Mittel bedient, wie das genialische Brüderpaar Dean und Gene Ween, aber genauso in den Augen beißt. „It was a very good war” ist so ein Song. Eine wunderschön sehnsüchtige Ballade, die einem das Lachen im Halse stecken lässt. Doch Humor und Ironie sind Dinge, die sich schnell abnutzen. Bald ist man nur noch „diese Klamaukband“ aus Berlin, Düsseldorf oder Schweden. Doch was Rundfunk vor diesem Vorwurf feit, ist ihre musikalische Ernsthaftigkeit. Vielleicht würde ihnen ein richtiger Produzent mal ganz gut tun, der ihnen die ein oder andere Spielerei austriebe. Wäre aber eigentlich zu schade um ihre liebenswerte Verschrobenheit. (fs)
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Autor: Redaktion
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