Kennengelernt haben sich Lene Toje und Robin Sato beim Studium in Liverpool. Sie, gebürtige Norwegerin, singt und er ist Electronica-Tüftler mit halbjapanischer Abstammung. Seit zwei Jahren leben sie in Berlin und haben ihren Sound auf dem zweiten Album „Sailing The Seven Seas“ zu einer gewissen Reife gebracht. Sanagi – zu deutsch: Kokon – lösen sich vom belanglosen Gros vieler Electro-Pop-Bands indem sie sehr spannend Folk- und Electronica-Elemente vereinen.
Lene Tojes Gesang ist hell und lebensbejahend, der allerdings auch bei ruhigeren Stücken die Haltung bewahrt. Musikalisch passiert eine Menge: zwischen klickrigen und geradlinigen Beats spielt Robin Sato mit zahlreichen Samples und teilweise überraschend altbackenen Instrumenten wie dem Akkordeon. Dadurch klingen einige Songs beinahe traditionell nach skandinavischer Folklore. Überhaupt kommen Sanagi in ihrer Herangehensweise nordeuropäischer Pop-Musik recht nahe: Ab und an klingen ABBA-Chöre hervor, dann wird es wieder unterkühlter, aber stets sympatisch. Insgesamt sind die Stücke von einer angenehmen Unbekümmertheit geprägt.
Jens Wollweber / Tonspion.de