Zugegeben: Instrumentaler Postrock ist hierzulande ziemliche Nischenmusik. Daran erfreuen sich größtenteils Musiker und fachsimpelnde Kritiker, die von Schlagzeugtricks und ähnlichen Details schwärmen. Scraps Of Tape beherrschen jedoch nicht nur das dynamische Spiel zwischen Laut und Leise, auf manchen Stücken singen sie gar. Wie gut das klingt, kann man auf dem zugegeben nicht ganz typischen Download "Pickpockets Vow" nachhören. Die Mehrzahl der übrigen zehn Stücke des Albums ist instrumental, dabei jedoch so spannend und mitreißend, dass man den Gesang kaum vermisst. In ihrer versierten Frickeligkeit erinnern die Schweden durchaus an frühe Mogwai oder die gerade sehr angesagten Texaner von Explosions In The Sky. Und was beim ersten Hören wie das Gegenteil von Wohlklang klingen mag, erweist sich nach mehrmaligem Durchlauf als extrem catchy. Definitiv Kopfhörermusik. (cw)