Nach diversen Ausflügen in abseitige Gefilde orientieren sich die Pioniere der deutschsprachigen Alternative-Branche auf ihrem neuen Album wieder vermehrt an ihrer eigenen Basis: Crunchige Gitarren, druckvolle Rhythmusarbeit und haufenweise Lyrik für Dauerdenker: Selig bieten auf „Magma“ all das, was sie einst so groß werden ließ, ohne aber am Puls der Zeit vorbeizuschrammeln. Dafür sorgt allein schon die ausgefeilte Produktion von Star-„Regisseur“ Steve Power (Blur, Robbie Williams), der den zwölf Songs einen zeitlosen Anstrich verpasste.
Selig - Magma (Albumsnippets)
Und so präsentieren sich Lieder wie „Ich Lüge Nie“, „Sie Scheint“ oder „Love & Peace“ als musikalische Schnittstellen zwischen den Dekaden. Hier reichen sich Hippies und Neuzeit-Nerds ohne Berührungsängste die Hände, es wird getanzt, geschwitzt und gekuschelt. Und zwischendurch diskutiert und analysiert – es geht um persönliche Warnhinweise („Alles Auf Einmal“), Liebeskummer („Wenn Ich An Dich Denke“) und Erlösungsvisionen („Bring Mich Hier Raus“). Das kennt man bereits, wenn auch aus anderer Perspektive. Überflüssig? Mitnichten, denn von manchen Dingen kann man einfach nie genug bekommen.