Seit "Fraud" hat Sebastian Weiss alias Sepalot bei mir einen Stein im Brett. Wer sich traut ein komplettes Album mit AC/DC-Songs einzuspielen, die Sepalot und seine Mitstreiter am Mikrophon in Hip-Hop-Tracks verwandeln, die bouncen und rocken, der verfügt über ein feines Händchen.
Mit "Red Handed" streckt Sepalot die Fühler nach USA aus. MCs wie Frank´n Dank oder Saigon sorgen für die nötige Ami-Ruffness, während Sepalot den Don am Mischer gibt, und Beats baut, die hierzulande keine Konkurrenz zu fürchten haben. Man merkt, dass der Münchner seit mehr als zehn Jahren nicht nur den Alben von Blumentopf den richtigen Schliff verpasst und sich dabei gerne an Vorbildern wie Peanutbutter Wolf oder dem 2006 verstorbenen Jay Dee orientiert. Sepalot versteht es sich zurückzunehmen, reduziert und doch mit viel Soul zu produzieren. Auf 17 Tracks schlängelt sich der DJ und Produzent durch alle Varianten der "Black Music" vom Turntablism bis zur astreinen Soulnummer. Reifes Werk!
Florian Schneider / Tonspion.de