Denn Rock´n´Roll sucht man eigentlich vergeblich auf dem Debüt von Shine. Und auch die Single „Popbitch“ steht nicht unbedingt stellvertretend für den schmachten Britpop, den die Band auf ihrem Album repräsentiert. Stattdessen bringen es Songs wie „Silent“ auf den Punkt: hier trifft Kitsch auf Kunst und was nicht passt, wird eben mit ziemlich viel Pathos passend gemacht. Shine tragen also auf ihrem ersten Album gleich so richtig dick auf. Von wegen Herzschmerz und so. Man könnte wetten, dass Sänger Frederik Waldner bei Songs wie „If I can´t have you“ vor lauter Hingabe beim Singen auch die Augen schließt. Doch das alles ist überhaupt nicht peinlich, denn Shine sind keineswegs eine alberne Kopie der Originale aus Großbritannien. Im Gegenteil: man darf da sogar vorsichtig die ganz großen Referenzen bemühen. So erinnert dann „Starlight traffic“ auch wirklich an Starsailor. Und Bernard Butler würde kaum glauben, dass Songs wie „Dry your tears“ aus Deutschland kommen können. Ist aber so. Shine haben uns das jetzt bewiesen. (js)